Hallo Frau König,  

nach wie vor habe ich keine Atemprobleme, was für mich die größte Überraschung und Freude ist. Der schon über viele Jahre zementierte Druck auf der Brust ist weg. 

Ich bin deutlich entspannter als früher und nehme die Dinge mehr wie sie gerade kommen. Drei aktuelle Ereignisse gab es, an denen ich meine Veränderung gut ausprobieren und beobachten konnte. Einmal eine größere gemeinsame Geburtstagsfeier mit meinem Lebensgefährten bei mir zuhause, eine Urlaubsreise und die Übergabe meines Gartens und der Garage an meinen Vermieter.

Feste bei mir zuhause führten sonst immer zu einer enormen Stresssituation, wo ich am Ende der Vorbereitungen eher den Tränen nahe war, als noch Vorfreude zu empfinden. Diesmal hatte ich mir erstens genügend Zeit frei genommen und war trotz vieler Vorbereitungen insgesamt gelassen. Bisher hatte ich vor solchen Feiern schon Tage vorher Atemnot und ein Druckgefühl in der Brust.

Auch vor dem Urlaub hat mir das Packen und all das, was vorher zuhause noch unbedingt zu regeln ist, wenig Stress bereitet. Ich konnte deutlich besser abwägen, was wirklich noch wichtig ist und was liegen bleiben kann (so auch die Mail an Sie).

Bei der Übergabe von Garten und Garage, die mir mein Vermieter gekündigt hatte, war ich zwar aufgeregt, weil ich eine Auseinandersetzung befürchtet hatte, aber die Atemnot blieb auch hier aus und ich konnte mich selbst beruhigen. Der Vermieter ist so ein aalglatter Geschäftsmann, der mir gerne deutlich macht, dass er bei der Höhe meiner Miete persönlich draufzahlen muss. Der Termin ist glatt gelaufen und ich bin souverän aufgetreten.  

Ich beobachte mich weiter, bin aber tatsächlich über den Therapieerfolg in so kurzer Zeit sehr überrascht und glücklich.  

Den Seelenraum habe ich bisher nur zweimal besucht ohne dazu schon Eindrücke widergeben zu können. Auch hier konnte ich mein „altes“ schlechtes Gewissen erfolgreich beruhigen. Ich habe es mir für die nächste Zeit fest vorgenommen und werde dazu dann noch mal berichten.  

 Ich konnte die neuen Verhaltensansätze direkt bei drei Gelegenheiten ausprobieren:

1. Bei der Arbeit: es fällt mir leichter nein zu sagen; beim Mitarbeitergespräch habe ich deutlich gemacht, dass ich mich nicht mehr so hetzen will wie bisher und mich auf meine Kernaufgaben beschränken möchte;
zusätzliche Aufgaben außerhalb meiner eigentlichen Tätigkeiten werde ich daher nur noch annehmen, wenn diese mich selbst auch interessieren

2. Es gab drei größere regionale Termine (je 50 bis 70 Personen) mit gleichem Inhalt, die ich organisiert und geleitet habe. Anders als früher habe ich nach dem ersten Termin meine Präsentation nicht mehr nachbearbeitet und weiter verfeinert, sondern bin in die weiteren Termine ohne zusätzliche Vorbereitung gegangen und habe es auf mich zukommen lassen. Die Termine sind alle gut gelaufen.

3. Diamanthochzeit meiner Eltern: mit distanziertem und entspanntem Gefühl ohne mich mit Dingen zu befassen, die mich im Vorfeld bei meinen Bruder sehr geärgert haben. Ich bin einer ausführlichen Kommunikation mit ihm einfach aus dem Weg gegangen.

Insgesamt gab es keine Situation mit anderen Menschen über die ich lange nachgegrübelt hätte.

Im Moment bin ich noch unsicher, ob ich eine gute Balance zwischen Gelassenheit und einer „ist mir egal“ Haltung hinbekomme. Ich will ja nicht meine Empathie und mein Engagement verlieren.

Ich möchte mich auf diesem Weg bei Ihnen bedanken. Ich fühlte mich in allen Situationen sicher und professionell bei Ihnen aufgehoben. Ich bin baff, wie schnell Sie zu einem meiner Kernthemen vorgestoßen sind und wie ich das unter Ihrer Anleitung auflösen konnte. Ich bin wirklich froh, dass ich diesen Therapieschritt gegangen bin.

Mit herzlichen Grüßen U.T. Juni 2019